Mittwoch, 12. Februar 2014

Monster

In einer schwarz gemalten Nacht,
In der das Monster stets erwacht,
Saß sie vorm Fenster am Kamin
Und schrieb um's Leben, wie es schien.
Der Junge stand im Treppenhaus,
Zitterte und hielt's nicht aus
Und schrie, bis dass sie zu ihm kam.
Sie hielt ihn fest mit einem Arm
Und sagte leis:"Ich weiß bescheid.
Nachts ist das Monster niemals weit.
Komm mit, wir können es besiegen."
Sie nahmen Platz und beide schwiegen.
Er sah zu ihr und sie schrieb los.
Er weinte laut:"Was machst du bloß?
Du wolltest kämpfen, schon vergessen?
Ich habe Angst, es will mich fressen!"
"Ganz ruhig", erwiderte sie leise,
"Ich nehm dich mit auf meine Reise.
Wir geh'n ins Wortezauberland!
Was Monster hassen ist Verstand.
Wir müssen schreiben, Worte, Zeilen.
Dann wird es nicht länger verweilen.
Satz für Satz und Wort für Wort,
Dann flieht es still, und zwar sofort.
Wir werden sehen, wer dann lacht.
Das Schreiben nimmt ihm jede Macht."

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