Dienstag, 28. Januar 2014

Das Gedicht

Am Anfang wollt ich Briefe schreiben,
doch schrieb ich wieder ein Gedicht.
Es wollte nicht verborgen bleiben,
und es sah nur aus meiner Sicht.

Es machte mich zum Edelritter
und drückte den Stift auf's Papier.
Die Tintentränen schmeckten bitter
und führten doch näher zu dir.

Ich suchte nach den großen Worten,
und fand ein loses, graues Stück.
Ich sehnte mich nach fernen Orten,
doch das Gedicht hielt mich zurück.

Und es riss mit, bekannte Fluten,
in diese eine, andre Welt,
in der die Ziffern nie verbluten
und Wörterglanz die Nacht erhellt.

Mittwoch, 22. Januar 2014

Mensch, Ich bin's!

Du hörst mir nicht zu,
Ich will etwas sagen.
Verbittert bestellst du
Die quälenden Fragen.

Sie kommen von oben
Und strömen durch's Blut.
Begründungen toben,
Verschwimmen in Wut.

Ich kenne die Antwort,
Den Weg hin zum Glück.
Du stößt mich bloß fort
Und blickst tränend zurück.

Man fragt, wie es steht.
Du weißt, dass ich blute
Und sagst, dass es geht,
Bloß die fälschliche Route.

Sie führt durch den Kopf,
Der Geschichten erzählt.
Und unter dem Schopf
Ist er es, der quält.

Mensch, Ich bin's, dein Herz!
Ohne mich willst du leben?
Nur Ich kenn den Schmerz,
Und nur ich kann dir geben.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Kampf im Kopf

Es liegen Schatten auf den Augen,
es liegen Schatten im Gesicht,
und unbekannte Ängste saugen
dem kleinen Herz das letzte Licht.

Sein Kopf rast ohne den Verstand,
gequält von Hass und Sternenstaub,
mit vollster Wucht gegen die Wand.
Er merkt es nicht, ist blind und taub.

Er denkt nicht mehr, doch sein Hirn brennt.
Er ist Verlierer als der Sieger.
Er kann nicht laufen, weil er rennt,
doch lieber wäre er ein Flieger.

Ein Flieger, der die Welten kennt,
von dort oben mit Distanz.
Dass er den Wunsch beim Namen nennt,
beschert dem Kopf den Todestanz.

Januar 2013

Sonntag, 5. Januar 2014

Sinn

Sie fragen nach dem Sinn des Lebens.
Sie fragen nach wieso? warum?
Sie fragen jedoch stets vergebens
Und sterben letztenendes dumm.

Sie suchen in den letzten Ecken
Und auf dem kleinsten Stück Papier.
Noch während sie die Wunden lecken,
Zählen sie leis rückwärts bis vier.

Die Ersten sind Sie sicher nicht
Und werden nie die Letzten sein,
Tatsächlich hält das grelle Licht
Den Verstand bis zum Schluss klein.

Am liebsten würden sie ja sterben,
Doch nicht ohne den Sinn zu sehen!
Den Widerstand wolln sie vererben
Und nie um's Weiterleben flehen.

Sie sind so kritisch und modern
Und nehmen keine Antwort an.
Tatsächlich fehlt ihnen der Kern:
Statt drüber denken sie daran.

Es bleibt ein nicht endendes Spiel,
Das seine Spieler nie aufgeben.
Sie wissen zwar unfassbar viel,
Doch nicht den wahren Grund zu Leben.