Freitag, 20. März 2015

Dein Gesicht wird mein Gedicht 2.0 - Mara

Das Lied beginnt, die Welt geht aus,
vorbei scheint, was grad war.
Der Blick schwebt aus dem Fenster raus,
verschleiert, und doch klar
erkennbar sind die Halbtonlichter,
die großen ganzen Halbgesichter
mit halbem Klang und ganzem Sinn,
sie tanzen so vor sich dahin
und klingen weiter,
meistens heiter,
erklimmen Ton für Ton die Leiter,
der Bass, ihr dunkler Wegbereiter,
gibt taktvoll dumpf den Rhytmus an,
den Herzschlag ziehts in seinen Bann,
der Atem stockt folgt ihm dann
so schnell und rhytmisch wie er kann.
Die Noten, tanzende Gestalten,
die sich sonst gegenseitig halten,
vergessen kurz sich zu verwalten
und springen viel zu hoch umher,
verbrennen sich am tiefen Meer,
verklingen sterbend schreiend schwer
und trinken volle Töne leer.

Das Lied verstummt, vom Wind verweht.
Die Welt ist da, und sie versteht
nichts, was sie hier draußen sieht
und flüchtet sich ins nächste Lied.