Donnerstag, 29. Januar 2015

Du und ich

Wir stecken hier fest.
Zwischen gestern und heute
Stehen Mauern. Der Rest
Deines Lebens als Beute.

Du Beute der Masse.
Ich der Gegenwind,
Weil ich Massen so hasse.
Doch Wind macht halt blind.

Du hast blind gehört,
Und das alles geglaubt.
Der Gedanke verstört,
Hat mich ausgeraubt.

In schwarz lag die Welt,
Die du dir bunt machtest,
Damit sie dich hält.
Find schlimm, wie du dachtest.

Du warst so allein,
wolltest leben wie alle.
Doch auch anders sein.
Heut kenn ich die Falle. 

Du musstest dich hassen.
Ich hasse dich auch.
Warst von allen verlassen.
Machst mir Schmerzen im Bauch.

Ich will ohne dich leben.
Du wirst niemals ganz gehen.
Hätt es dich nie gegeben
Würd ich anders heut stehen.

Ich bin du, du bist ich.
Du warst einmal, ich bin.
Wann, Kind, verlässt du mich?
Ich hoffe, du kriegst es hin.

Wir stecken hier fest.
Du gestern, ich heute.
Du bist nur der Rest.
Ich bin nicht mehr die Beute.