Montag, 26. Mai 2014

Herzblut

Sie glauben, mein Herz sei aus Stein,
so hart, so kalt und so klein.
Es schlägt bloß, es hält mich am Leben,
doch Liebe kann es nicht geben.
Es ist arrogant, und so will es auch sein.
Ja, in mein Herz pass' nur ich hinein.

Sie denken so falsch, denn tief hinter Stein
liegen Täler und Schluchten, meine Tiefen allein,
als die stillen Erzähler meiner halbstarken Welten,
in denen die eigenen Regeln gelten.
Und hier pocht das Herzblut
für das, was ich brauche.
Und so ist es gut,
denn wenn ich eintauche
in die tiefroten Seen
ist die Zeit viel zu selten
um die Dinge zu sehen,
die für mich nicht mehr gelten.
Wo mir Herzblute fließen,
wird Herz groß, weich und heiß.
Ich werd's weiter verschließen
für den, der es nicht weiß.

Freitag, 16. Mai 2014

Freddy

"Man lebt nur ein Mal!", sagt man heute
und raucht sich dann die Köpfe voll,
wird ziemlich schnell ein Teil der Meute
und der Gesellschaft leichte Beute
und merkt es nicht und findet's toll.
Man ist so gern ein Teil der Masse,
die sich bewegt und nie still steht,
die glaubt, dass sie nie untergeht,
die sich nur um sich selber dreht
und denkt, sie sei von erster Klasse.
Das Leben ist ein irres Spiel,
probieren kann man nicht zu viel,
man lebt ja nur für's hier und jetzt,
egal, was man dabei verletzt,
denn man ist ja so jung, so frei!
Verdrängt wird leider oft dabei,
dass Leben reichlich kostbar ist
und man so besser nicht vergisst,
die Zeit zu nutzen um zu denken
und um mit sich allein zu sein.
Dem Leben soll man Liebe schenken,
denn meist währt dieser schöne Schein
vom schnellen Leben ohne Reue
nicht lang und man wird plötzlich klein
und hofft auf der Gesellschaft Treue,
doch schwach will sie dann auch nicht mehr
und man irrt panisch wild umher
doch alle Kräfte sind schon leer,
die wahren Freunde längst vergessen,
hat mit dem falschen Maß gemessen
und muss sich selbst mit Augen sehen,
die vorwurfsvoll betrachtend fragen:
"Was war so schwer, schlicht "Nein!" zu sagen?"
So nutz die Freiheit, mach dich frei,
und leb im Heute, doch für Morgen,
dann bist du lange noch dabei,
hast nur nur noch halb so viele Sorgen
und kannst frei nach dem Motto streben:
"Man hat tatsächlich nur ein Leben."

Dienstag, 13. Mai 2014

Mira

Es gibt so Tage, die nicht gehen,
nicht mal, wenn sie vorüber sind.
Dann bleibt die Welt im Kopf still stehen,
macht leise lachend taub und blind,
dass denken schlicht unmöglich ist,
man selbst das Atmen meist vergisst,
und wünscht, es wäre bald vorbei,
und würd' doch ewig bleiben.
So fest gefesselt herrlich frei
lässt man Gedanken treiben,
die schweifend sich in Kreisen drehen.
Es schließen sich die Augen,
um nicht hilflos mit anzusehen,
wie Sinne nichts mehr taugen.
Man steht, den Rücken an der Wand,
gedrückt, gedrängt von Gegenwart,
doch an Vergangenheit verbrannt
und Zukunft klopft nur zart.
Gerissen wird man, hin und her,
es wächst der Wunsch zu fliehen,
denn dieser Tag, er wiegt so schwer,
er will nach unten ziehen.

Ganz gleich, wie viele Tage kommen,
es braucht den Mut mit Herz,
dann ist die Macht schon bald genommen,
denn Mut hasst jeden Schmerz.

Donnerstag, 8. Mai 2014

Annika


Der Wind weht 
und die Wellen schlagen 
und alles geht.
Und nur sie steht
am Meer mit ihren Lebensfragen,
die niemand wirklich hören will,
denn ihre Antwort ist nicht leicht
und weil ihr "Ist halt so" nicht reicht,
bleibt es um sie herum ganz still.
Doch in ihr tobt des Meeres Feuer,
sie ist sich selbst nicht mehr geheuer,
der Preis der Antwort ist zu teuer.
Sie ist nun mit sich selbst allein,
genau das wollte sie nie sein.

Das Meer wird leise,
Wind geht fort,
und plötzlich ist sie an dem Ort,
an dem die Frage nicht mehr bohrt.
Und sie begibt sich auf die Reise,
nicht schlau, gewiss und auch nicht weise,
doch voll von neuem Lebensglück,
sie strahlt und sieht nicht mehr zurück.
Sie schaut auf's Meer und sieht es klar:
Dies eine ist ganz sicher wahr. 
Wie Wind stets geht, Ebbe und Flut,
so geht wohl Alles in dem Leben.
Man kann ihm nicht mehr Stunden geben.
Man sollte lieben, was man tut.

Freitag, 2. Mai 2014

Dein Gesicht wird mein Gedicht!

Ich habe mir eine kleine Aktion überlegt! Da mir häufig die Ideen ausgehen, über was ich schreiben könnte und ich außerdem eine neue Herausforderung suche, werde ich nun Gedichte zu euren Bildern schreiben!
Schickt mir ein ausdrucksstarkes Bild von euch an alinchen21@t-online.de oder über mein Instagramprofil alina_hennig und ich werde mich davon inspirieren lassen. Ich freue mich auf ganz viele tolle Bilder von ganz vielen tollen Menschen!

Hier ist schon mal das erste Ergebnis:

Mara

Getanzt, als würd' sie niemand sehen,
befreit, auf den Lippen das Glück.
Man konnte an ihr nicht vorüber gehen,
man wollt' mit ihr tanzen ein Stück.
Doch sie sah nicht auf, geschlossene Augen,
um die Welt nicht zerbrochen zu spüren.
Tief in ihr begann sie daran zu glauben,
ihr Glück könnt' zur Besserung führen.
Sie sang und sie tanzte von Ebbe bis Flut
und bis sie sich selbst nicht mehr kannte.
Sie fühlte die Freiheit, und aus dieser Glut
wurd' ein Feuer, das auch dann noch brannte,
als die Sonne stillschweigend im Wasser verschwand.
Sie tanzte mit wehendem Haar.
Sie tanzte mit Herz, doch ohne Verstand.
Das wurd' ihr viel später erst klar.